Caitlin Johnstone
Neulich habe ich einen Artikel mit dem Titel „Zionisten fördern Islamophobie, weil es einfacher ist, die Leute dazu zu bringen, Israel zu mögen, als es andersherum“ veröffentlicht — basierend auf der auffälligen Überschneidung zwischen den eifrigen Unterstützern Israels und den Hetzern gegen Muslime.
Was ich damals nicht wusste, aber Leser mich darauf hinwiesen, war, dass Drop Site News letzten Monat über einen durch das israelische Außenministerium in Auftrag gegebenen, durchgesickerten Umfragebericht berichtet hatte. Dieser Bericht legt nahe, dass in einer Zeit, in der die weltweite öffentliche Meinung gegenüber Israel zunehmend negativ wird, die effektivste Methode, dem entgegenzuwirken, darin bestehe, Islamophobie anzuheizen.
Ryan Grim von Drop Site schrieb: „Der Studie zufolge ist die beste Taktik Israels, die noch immer weit verbreitete Angst vor ‚radikalem Islam‘ und ‚Dschihadismus‘ zu schüren. Indem man Israels Einsatz für Frauen- und LGBT-Rechte hervorhebt und gleichzeitig die Befürchtung verstärkt, Hamas wolle ‚alle Juden vernichten und den Dschihad verbreiten‘, stieg die Unterstützung für Israel in jedem Land im Durchschnitt um mehr als zwanzig Punkte.“
Das bedeutet: Es ist eine echte, geplante Taktik. Die jüngst lautstark verbreiteten hasserfüllten Narrativen über Islam und Muslime werden absichtlich und systematisch als wohlkalkulierte Strategie befeuert.
Das Lächerliche an dieser jüngsten Welle islamophober Hysterie ist, dass die USA, Israel und ihre Verbündeten weit mehr mörderische Despoten und Gewalttäter hervorgebracht haben als die gesamte muslimische Welt zusammen.
Die Trump-Administration schickt derzeit das größte Flugzeugträger-Geschwader der Welt und eine Reihe Kriegsschiffe vor die Küste Lateinamerikas. Dort führen sie zunehmend Angriffe gegen angebliche „Narko-Terror“-Boote durch und inszenieren so einen fingierten neuen Krieg gegen den Terror. Das verschleiert offen ihre Vorbereitung auf eine Regime-Change-Intervention gegen Venezuela — ein Land, das über riesige Ölreserven verfügt und sich dem kapitalistischen Weltordnungssystem widersetzt — und das wollen sie seit langem stürzen.
Die US-geführte Machtkoalition betreibt solche Aktionen konstant: Kriege führen, Länder bombardieren, Hunger durch Sanktionen erzeugen, Putsche anzetteln, Stellvertreterkonflikte unterstützen, in Wahlen fremder Staaten eingreifen — all das im Namen globaler Vorherrschaft. Das ist inzwischen fast zur Norm geworden, und die westlichen Medien verschweigen diese Missbräuche oft (wusstest du etwa, dass Trump dieses Jahr Somalia mehr als 80 Mal bombardiert hat?). Das macht die Taten nicht weniger blutig oder despotisch.
Und dennoch wird uns Tag für Tag, wieder und wieder, gesagt, wir müssten Angst haben vor Muslimen — einer Bevölkerungsgruppe von zwei Milliarden Menschen — obwohl sie viel weniger Gewalt und Zerstörung hervorgebracht haben als die US-zentrierte Machtkoalition.
Sogar die grausamsten muslimischen Staaten sind Komplizen der USA; etwa Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Ihre zwischen 2015 und 2022 in Jemen begangenen, dem Völkermord nahekommenden Massaker wurden von den USA und ihren Verbündeten unterstützt. Die VAE finanzieren derzeit aktiv die in Sudan begangenen, dem Völkermord ähnlichen Gräueltaten. Das US‑zentrierte Imperium ist die zerstörerischste Machtstruktur auf der Erde, und die gewalttätigsten muslimischen Staaten werden durch dieselbe westliche Machtstruktur unterstützt.
Das Imperium, in dem wir leben, ist alles, wovor man uns zu fürchten gelehrt hat. Die Mörder sind unsere Herrscher. Die Terroristen sind unsere Herrscher. Die Tyrannen sind unsere Herrscher. Das Problem sind unsere Herrscher.
Unsere Führung möchte, dass wir auf Muslime, Migrant*innen, ungehorsame Regierungen und Mitglieder der anderen etablierten Partei einschlagen, damit wir nicht anfangen, gegen sie zurückzuschlagen.
Quelle: https://www.caitlinjohnst.one/p/they-tell-us-to-fear-muslims-while
