In gewissem Sinne handelt es sich bei diesem Thema um die Organisationen, die nach dem Ende des Kalten Krieges im unipolaren Weltsystem entstanden sind. Die grundlegende Aktivität, die mit den von den Westmächten „produzierten“ oder geförderten Organisationen durchgeführt wurde, bestand darin, durch die ständige Definition von Bedrohungen ihre Territorien außerhalb ihrer eigenen Grenzen in Alarmbereitschaft zu versetzen. Nach vielen Jahren der Kontrolle von Völkern und Ländern aufgrund der kommunistischen Bedrohung waren neue Mittel erforderlich. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR, als die USA zur einzigen globalen Macht aufstiegen, setzten sie verschiedene Krisen- und Chaos-Szenarien um, um die neue Situation zu bewältigen. Über den „Afghanistan-Dschihad“ wurde der Puls der muslimischen Massen kontrolliert, anschließend wurde das Konzept des „globalen Dschihads“ entwickelt, und danach öffnete sich der Weg, durch die Definition des Begriffs „islamischer Terrorismus“, eine Verallgemeinerung vorzunehmen. Dies war der Weg, Millionen von Muslimen als Terroristen zu bezeichnen. Während solche Verallgemeinerungen für das Christentum, das Judentum oder andere Religionen nicht gemacht wurden, begann man sie auf Muslime anzuwenden, wodurch Muslime unter Generalverdacht gerieten.
ISIS Terrororganisation
Mit der Invasion des Iraks wurde dieser Prozess auf eine neue Ebene gehoben. Die USA, die mit dem Iran zusammenarbeiteten, kreierten durch ihre Propaganda „Terror ist ein Problem des sunnitischen Islams“ eine neue Begrifflichkeit. Um diese Propaganda zu stützen und die Invasion zu legitimieren, wurden neue Organisationen gegründet, und einige Akteure aus Afghanistan wurden nach Irak verlegt. ISIS ist ein Produkt dieser Operation. Tatsächlich sind die Organisationen, die in den 1990er Jahren in Afghanistan entstanden, die „Früchte“ der schmutzigen politischen Praktiken der letzten 40 Jahre. Der Sinn dieser Organisationen war es, die Ordnung in den Ländern, in denen die muslimischen Völker lebten, zu destabilisieren, die stabilisierenden Kräfte zu schwächen und die natürlichen Forderungen nach Veränderungen gegen antidemokratische Regierungen im arabischen Raum zu unterdrücken. Die Organisation entstand als Ergebnis dieser Tests. Mit anderen Worten, sie ist das Produkt des asymmetrischen Krieges, der von den Besatzungsmächten mit gemeinsamen Erfahrungen und einer gemeinsamen Strategie organisiert wurde. Wenn man es nach dem „Gladio“-Code betrachtet, wurde ISIS von den Baath-Führern des Irak, mit der Unterstützung und Logistik von Maliki und Assad, sowie durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Geheimdiensten außerhalb der Region aufgebaut und gesteuert.
Wer das Thema besser verstehen möchte, kann sich die Forschungsberichte über die Organisation anschauen. Grob gesagt kann man zwei gesellschaftliche Hintergründe für ISIS benennen. Die Hauptgruppe besteht aus den Baath-Regime-Mitarbeitern des Iraks, die unter der Führung von Figuren aus Afghanistan nach Irak transferiert wurden, und aus denjenigen, die aus Syrien, Saudi-Arabien und Nordafrika hinzugekommen sind. Die zweite Gruppe ist die der sogenannten „Fremden Kämpfer“, die aus über 100 Ländern in die Region gezogen sind. Zu dieser Gruppe wurden zahlreiche Berichte veröffentlicht. Wichtige Berichte in diesem Zusammenhang stammen von der UN und dem International Centre for the Study of Radicalisation (ICSR) des King’s College.