Trump legt auch in der Außenpolitik größeren Wert auf persönliche Beziehungen und wählt seine Ernennungen in diesem Bereich oft aus Personen, zu denen er eine persönliche Nähe empfindet. Dieser Aspekt von Trump wurde in dem Artikel „Für Trump ist zwischenmenschliche Beziehung Politik“, veröffentlicht am 13. November 2017 in The Atlantic von David Graham, näher untersucht. Graham wies darauf hin, dass Trump’s Gespräche mit ausländischen Führungspersönlichkeiten oft weniger „die Sprache der internationalen Diplomatie“ widerspiegeln und stattdessen stärker auf „persönliche“ Themen fokussiert sind. Laut Graham war eine besonders wichtige Beobachtung, um Trump’s Haltung in den internationalen Beziehungen zu verstehen, dass er in ausländischen Führern Freunde suchte und seine Aufmerksamkeit leicht abgelenkt wurde, wenn er Bestätigung und Lob von anderen erhielt, selbst wenn diese zuvor die Politik des Führers oder des Staates kritisiert hatten.
Laut Trump-freundlicher Kommentatoren, zu denen auch Robert O’Brien gehört, kann Trump’s Außenpolitik und Handelspolitik als eine angemessene Reaktion auf die Mängel des neoliberalen Internationalismus oder des Globalismus, der von den 1990er Jahren bis 2017 verfolgt wurde, verstanden werden. Wie viele amerikanische Wähler verstand auch Trump, dass „freier Handel“ in der Praxis oft nicht existiert und dass ausländische Regierungen in vielen Fällen hohe Zölle, Handelsbarrieren und geistiges Eigentum Diebstahl einsetzen, um den wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen der USA zu schaden. Andererseits, trotz hoher Militärausgaben, hatte das nationale Sicherheitsgerät Washingtons nach dem Golfkrieg 1991 nur wenige Erfolge erzielt und erlebte eine Reihe von bemerkenswerten Misserfolgen in Ländern wie Irak, Libyen und Syrien. Diese Schwäche und das Versagen Amerikas trieben Trump dazu, „Frieden durch Stärke“ wiederherzustellen. Ebenso argumentieren diese Kommentatoren, dass dieses Bedürfnis nirgendwo so dringend war wie im Kampf mit China.
Laut Analysten kann Trump’s Außenpolitik oft als „isolationistisch“ bezeichnet werden, doch diese Bezeichnung ist in einigen Aspekten komplex und umstritten. Trump’s isolationistische Tendenzen zeigen sich besonders in seiner Haltung, die militärischen und wirtschaftlichen Interventionen der USA in der Außenwelt zu begrenzen. Trump’s Außenpolitik unterscheidet sich jedoch vom traditionellen Isolationismus, da sie durch eine „Amerika zuerst“-Perspektive geprägt ist, die die Interessen Amerikas in den Vordergrund stellt. Dies bedeutet häufig einen pragmatischeren und eigennützigereren Ansatz.
In seiner ersten Amtszeit fiel Trump besonders durch seine Bemühungen auf, die militärischen Interventionen und die ausländischen militärischen Präsenz der USA im Nahen Osten zu begrenzen. Insbesondere setzte er sich für die Reduzierung der amerikanischen Militärpräsenz in Irak, Afghanistan und Syrien ein. Die Trump-Administration versuchte, ein Abkommen mit den Taliban zur Beendigung des Krieges in Afghanistan zu erreichen und traf zudem die Entscheidung, die amerikanischen Truppen aus Syrien abzuziehen. Trump vertrat die Ansicht, dass die USA ihre Interessen wahren und sich von unnötigen Kriegen und externen Interventionen fernhalten sollten.
Trump’s Rhetorik, die sich auf das Ende der sogenannten „endlosen Kriege“ im Nahen Osten konzentrierte, spiegelte eine isolationistische Sichtweise wider. Diese Interventionen wurden in der Regel als Maßnahmen zur Verteidigung der globalen Interessen Amerikas angesehen. Auf der anderen Seite war Trump der Ansicht, dass multilaterale Vereinbarungen nicht im Interesse der USA seien. Solche Vereinbarungen würden Amerika nur zusätzliche Belastungen auferlegen, ohne signifikante Vorteile zu bringen, während die anderen Partner stets die Gewinner wären. Aus diesem Grund zog Trump die USA aus dem „Pariser Klimaabkommen“ und dem „Transpazifischen Partnerschaftsabkommen“ zurück.
Trump’s Handelskriege mit China und die Einführung zusätzlicher Zölle auf viele Länder, einschließlich Europa, waren ebenfalls mit einer isolationistischen Perspektive verbunden. Was Trump wollte, waren gut definierte und gut verhandelte „bilaterale Abkommen“. Ein bemerkenswertes Merkmal seiner Außenpolitik in der ersten Amtszeit war der Fokus auf den Handel. Trump verfolgte protektionistische Politiken, um die Handelsdefizite mit China und anderen Ländern zu verringern. Die Einführung von Zöllen und Handelsbarrieren war ein Versuch, die Außenhandelsbeziehungen Amerikas im Einklang mit seinen Interessen neu zu gestalten. Diese Herangehensweise konnte jedoch in einigen Aspekten als Verteidigung nationaler Interessen bezeichnet werden und könnte auch als wirtschaftlicher Nationalismus jenseits des traditionellen Isolationismus betrachtet werden.
Trump zeigte eine ähnliche Haltung gegenüber multilateralen Verteidigungsallianzen wie der NATO. Er kritisierte scharf, dass die finanziellen und militärischen Lasten in der NATO zu einem großen Teil von den USA getragen wurden. Trumps Ansatz bestand darin, die Frage aufzuwerfen, inwieweit die NATO-Mitgliedschaft den Interessen Amerikas dient, und die Ansicht zu vertreten, dass Amerika weniger involviert sein würde, wenn die Verbündeten nicht zu den Verteidigungsausgaben beitrugen. Dieser Ansatz kann nicht als rein isolationistisch betrachtet werden, aber er könnte als eine Politik verstanden werden, die darauf abzielt, die globalen Verpflichtungen der USA zu reduzieren. Einige Kommentatoren argumentieren, dass es zwar richtig sein mag, Trump als „isolationistisch“ zu bezeichnen, was seine Haltung zum Schutz amerikanischer Interessen und das Vermeiden externer Interventionen betrifft, aber dies keine vollwertige isolationistische Politik darstellt. Diese Politik sollte eher mit einer pragmatischen und nationalistischen Außenpolitik in Verbindung gebracht werden, die darauf abzielt, die amerikanischen Interessen zu schützen. Diese Politik enthält isolationistische Themen wie den Rückzug aus der Globalisierung und die Begrenzung der militärischen Ausgaben, verfolgt aber gleichzeitig das Ziel, die Position der USA als globale Macht aufrechtzuerhalten.
Das heißt, obwohl Trump’s Außenpolitik in gewisser Weise als isolationistisch bezeichnet werden kann, lag der Fokus seiner Außenpolitik vielmehr auf dem Schutz amerikanischer Interessen und einer pragmatischen Herangehensweise an die Beziehungen zu globalen Verbündeten.
Trump’s „Amerika zuerst“-Politik stärkte isolationistische Tendenzen innerhalb der Republikanischen Partei, insbesondere innerhalb der Trump-freundlichen Basis. Diese Politik forderte, dass sich die USA auf ihre inneren Probleme konzentrieren, sich von externen Interventionen fernhalten und eine größere Distanz zu internationalen Kooperationen einnehmen. Andererseits stieß die durch Trump gestärkte isolationistische Tendenz auf Widerstand von den gemäßigten, global orientierten Republikanern im US-Kongress. Dieser Flügel der Partei setzt sich für die globale Führungsrolle der USA und ihre Verantwortung in internationalen Beziehungen ein. Führende republikanische Senatoren wie Lindsey Graham und Mitch McConnell plädieren dafür, starke Bindungen zu den Verbündeten der USA zu pflegen und die NATO zu unterstützen.
Während unter den jungen Republikanern eine stärker isolationistische Außenpolitik vertreten wird, lehnt der traditionelle gemäßigte Flügel diese Tendenzen ab. Dieser Konflikt könnte zu einer ernsthaften Spaltung innerhalb der Partei führen, falls Trump seine isolationistische Linie konsequent fortführt.
Ob die isolationistischen Tendenzen innerhalb der Republikanischen Partei in Zukunft stärker ausgeprägt sein werden, scheint eher von den innerparteilichen Machtverhältnissen und den neuen außenpolitischen Prioritäten der USA abzuhängen. In diesem Zusammenhang ist die Außenpolitik, die Trump in seiner zweiten Amtszeit verfolgen wird, sowohl für die USA als auch für die Republikaner von großer Bedeutung.
Einigen Kommentatoren zufolge ist Trump’s „Amerika zuerst“-Ansatz jedoch keine praktikable Alternative. Häufig fälschlicherweise als „Isolationismus“ bezeichnet, handelt es sich bei dem, was Trump vorschlägt, vielmehr um aggressiven Unilateralismus oder das, was der Politikwissenschaftler Barry Posen als „illiberale Hegemonie“ bezeichnet hat. Illiberale Hegemonie bedeutet eine Vision Amerikas, die nicht an Regeln gebunden ist und nur die eigenen Interessen verfolgt, ohne dass das etablierte Washingtoner politische System (der „Blob“) oder parasitäre internationale Verbündete davon profitieren. Der als „nationalkonservativ“ bezeichnete US-Vizepräsident JD Vance hatte in seiner Rede auf dem Republikanischen Kongress dieses Thema aufgegriffen und seine persönliche Enttäuschung über den Irakkrieg, an dem er selbst beteiligt war, zu einer breiteren Erzählung über das Versagen und die Straflosigkeit der Eliten gemacht.
Ein weiteres Thema, das Trump beschäftigt, sind die US-Auslandsfinanzhilfen. Trump möchte, dass die finanziellen und militärischen Hilfen für die Ukraine nicht als Zuschüsse, sondern als Kredite vergeben werden. Dies gilt auch für die Hilfen, die die USA anderen Ländern gewähren. Trump ist auch dafür, automatisch agierende und vom US-Kongress finanzierte Institutionen abzuschaffen. In einer früheren Erklärung hatte Trump gesagt, dass keine Hilfe an ein Land gewährt werden sollte, es sei denn, sie wird als Kredit vergeben. Laut Trump könnte nur unter außergewöhnlich guten Bedingungen und mit Bedingungen ein Land einen Kredit erhalten. Sollte das verschuldete Land gegen die USA auftreten oder in der Zukunft wohlhabend werden, sollte es diese Schulden zurückzahlen. Ein Land, das von den USA Kredite erhält, sollte niemals die Hoffnung haben, diese Schulden nicht zurückzahlen zu müssen. Hilfe ohne diese Bedingungen sei für die USA nur töricht.
Kehren die Jackson’schen USA zurück?
Ein weiteres Modell zur Erklärung von Trumps Außenpolitik ist das, das dem ehemaligen US-Präsidenten Andrew Jackson zugeschrieben wird. Trump legt großen Wert auf Jacksons Außenpolitikansatz. Der „Jackson-Ansatz“ wird als eine Philosophie beschrieben, bei der man sich gezwungen sieht zu handeln, aber dennoch fokussiert und stark bleibt, ohne ins Extreme zu gehen. Einige Analysten gehen davon aus, dass Trumps zweite Amtszeit eine jacksonsche Realität werden könnte.
Während seiner ersten Präsidentschaft hatte Trump ein Porträt von Andrew Jackson im Oval Office aufgehängt, was als Ausdruck seiner Bewunderung für Jackson interpretiert wurde. Dieses Porträt wird als Indiz dafür angesehen, dass Trump beabsichtigte, eine Jackson’sche Außenpolitik zu verfolgen.
Kürzlich erklärte Trump, dass Grönland, das zum Königreich Dänemark gehört, den Vereinigten Staaten gehören sollte. Er schloss sogar nicht aus, die Insel mit militärischer Gewalt zu erlangen. Trump hatte auch geäußert, dass Kanada der 51. Bundesstaat der USA werden sollte. Gleichzeitig sagte er, dass er darüber nachdenken würde, den Panama-Kanal an die USA zurückzugeben, falls die Durchgangsgebühren nicht gesenkt würden. Diese Erklärungen von Trump sorgten weltweit für Schlagzeilen.
Diese Aussagen wurden als ein bedeutendes Zeichen dafür angesehen, wie Trump die liberale, regelbasierte internationale Ordnung wahrnimmt. In diesem Kontext wurden erneut jacksonsche Verweise auf Trump in den US-amerikanischen Medien aufgegriffen. So erschien auf der einflussreichen politischen Nachrichtenwebseite „Vox“ ein Artikel mit dem Titel: „Trumps imperialistische Ambitionen haben tief amerikanische Wurzeln / Die Bestrebungen des neuen Präsidenten in Kanada und Grönland passen zu einer sehr alten amerikanischen Tradition“. Der Artikel vom 15. Januar, verfasst von Zack Beaucamp, besagte, dass Trump keineswegs ein „Neokonservativer“ sei, sondern ein anderer, älterer Typus von nationalistischem Falken – ein leidenschaftlicher Militarist, der seit Jahren tatsächliche kolonialistische Eroberungskriege vorschlägt.
In seinem Artikel nannte Zack Beaucamp mögliche Szenarien wie die Anwendung von „wirtschaftlicher Macht“, um Kanada zur 51. US-Bundesstaaten zu machen, Zölle auf dänische Waren zu erheben, um Dänemark zu zwingen, Grönland den USA zu verkaufen, die Kontrolle über den Panama-Kanal zurückzuholen und das US-Militär zur Eroberung von Grönland einzusetzen, sowie die Erlaubnis zur Entsendung von US-Truppen nach Mexiko zur Bekämpfung von Drogenkartellen. Laut Beaucamp unterscheiden sich diese Ideen in ihrer Plausibilität. Die Vorstellung, dass Kanada ein Teil der USA wird, ist unrealistisch, aber es ist durchaus möglich, dass Trump versuchen würde, Kanada (oder Dänemark oder Panama) mit wirtschaftlich zerstörerischen Zöllen zu zwingen. Dass Trump einen Krieg gegen Mexiko führen könnte, klingt vielleicht abwegig, doch Trump hat seit Jahren ernsthaft darüber gesprochen. Ein großer Teil seiner Partei teilt diese Ansicht ebenfalls.
Die Frage, warum Trump so fasziniert von der Idee der amerikanischen Expansion zu sein scheint, beantwortet Beaucamp schlichtweg: Trump ist ein altmodischer amerikanischer Imperialist.
Laut dem Autor hat Trump seinen eigenen Imperialismus aus einzigartigen Gründen entwickelt. Allerdings steht Trumps Ansatz in erschreckender Weise im Einklang mit einer langen Tradition des amerikanischen nationalistischen Imperialismus, die historisch gesehen einen bedeutenden Einfluss auf die Außenpolitik der USA hatte. Da er feindlich gegenüber Übersee-Allianzen ist, wird diese Tradition oft mit Isolationismus verwechselt, aber in Wirklichkeit ist sie bereit, Gewalt anzuwenden, um vor allem in der westlichen Hemisphäre das zu erreichen, was Amerika will. Laut dem Autor folgt Trump dem Erbe des „Jacksonschen Imperialismus“.
Zack Beaucamp argumentiert, dass Trumps Impulse ihn in einer instinktiven Weise dazu geführt haben, wie ein traditioneller Imperialist zu denken. Der Grund, warum Trump vorschlägt, politische Macht einzusetzen, um die Kontrolle über Gebiete und Ressourcen zu übernehmen, die von anderen kontrolliert werden, liegt in genau dieser Haltung.
Auf der anderen Seite bleibt Trump im Wesentlichen ein „Immobilienentwickler“, der immer noch glaubt, dass es besser ist, mehr physische Dinge zu besitzen. Er spricht ständig davon, „zu gewinnen“, was für Trump bedeutet, der Größte und Beste zu sein. Trump glaubt, dass Verhandlungen Nullsummenspiele sind: Es gibt immer einen Gewinner und einen Verlierer. Trump scheint auch zu glauben, dass Regeln nur für „Naivlinge“ und „kleine Menschen“ gelten. Laut dem Autor ist Trumps Ansatz in Außenbeziehungen, auch wenn er in traditionellen ideologischen Begriffen nicht zu fassen ist, Teil einer 200 Jahre alten Tendenz in der amerikanischen Außenpolitik. Diese Tendenz ist das, was der Professor Walter Russell Mead als „Jacksonianische Tradition“ bezeichnete. Jacksonianer teilen nicht den liberalen oder neokonservativen Glauben, dass Amerika die besondere Verantwortung hat, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie sind auch keine Isolationisten, die Amerika um jeden Preis aus Konflikten heraushalten wollen. Vielmehr handeln sie hauptsächlich aus einem starken Nationalstolz. Dieser Stolz beinhaltet den tiefen, instinktiven Glauben, dass Amerika ein großes Land ist, das respektiert werden muss und das das Recht hat, sich nach Belieben abzusichern.
Laut den Informationen von Walter Russell Mead sind Jacksonianer gegen internationale Vereinbarungen und multilaterale Organisationen, da sie diese als Einschränkung der Handlungsfreiheit Amerikas ansehen. Jacksonianer glauben, dass Amerikaner in einem Krieg ohne Rücksicht auf die Kosten für das Leben von Zivilisten gnadenlos nach dem Sieg streben sollten. In Bezug auf Land glauben Jacksonianer, dass die Vereinigten Staaten das Recht haben, den Kontinent zu beherrschen und ihre Grenzen zu erweitern, was als Zeichen amerikanischer Größe dient. Unter Jacksons Führung ging die Regierung dazu über, eine offenere Kolonialpolitik zu verfolgen, um indigene Stämme zu vertreiben und das Land für amerikanische Siedler zu sichern. Aber „Jacksons Expansionismus“ überlebte Jackson selbst und spielte eine entscheidende Rolle bei der Auslösung des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges von 1846. Dies führte auch dazu, dass die USA 1898 Hawaii annektierten und während des Spanisch-Amerikanischen Krieges die meisten spanischen Kolonien übernahmen.
Laut den Informationen von Zack Beaucamp schlug 1990 der republikanische Stratege und Politiker Pat Buchanan, den Trump verehrt, vor, Kanada und Grönland zu annektieren, um „das zweite amerikanische Jahrhundert des 21. Jahrhunderts“ zu sichern. Auch andere teilten diese Idee.
Die Vorstellung, dass Amerika das Recht hat, seinen Willen auf dem Kontinent durchzusetzen, ist tief in Trumps Geist und in der breiteren amerikanischen Seele verwurzelt. Laut dem Autor erscheint eine Annexion zwar unwahrscheinlich, aber es ist durchaus möglich, dass Trump kleinere Formen dieser imperialen Impulse zeigt, etwa durch wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen wie Zölle, um seine Nachbarn zu unterwerfen. Es ist nicht unvorstellbar, dass Trump, obwohl er nicht bis Ottawa geht, die Nachbarn dazu zwingt, sich zu beugen, indem er auf Zölle setzt. Die Möglichkeit, dass der „Jacksonianische Wiederaufstieg“ dazu führen könnte, dass amerikanische Truppen nach über 100 Jahren wieder in Mexiko kämpfen, ist sowohl einfach zu sehen als auch erschreckend leicht zu erkennen. Das sind die letzten Worte des Autors.
Jacksonianische Tradition und Trump
Einige der amerikanischen Präsidenten, die als „Gründungsväter“ gelten, sind bekannt für die politischen Maßnahmen, die sie in ihrer Amtszeit prägten und die die folgenden Perioden beeinflussten. Zu diesen Präsidenten gehören Thomas Jefferson, Alexander Hamilton, John Quincy Adams, Andrew Jackson, Woodrow Wilson und Franklin D. Roosevelt. Diese Namen sind auch für ihre außenpolitischen Ansichten bekannt und werden mit bestimmten „Schulen“ in Verbindung gebracht.
Zack Beaucamp, ein Autor bei „Vox“, verweist in seinem Artikel auf den bekannten Akademiker Professor Walter Russell Mead, der durch seine Verbindungen zum „Council on Foreign Relations (CFR)“ und dem „Hudson Institute“ bekannt ist. Mead, der vor allem für seine Arbeiten zur amerikanischen Außenpolitik und Staatskunst bekannt ist, veröffentlichte am 20. Januar 2025 einen Artikel in der „Wall Street Journal“ mit dem Titel „Amerikanischer Exzeptionalismus ist zurück“. Der Untertitel lautete: „Trump hat eine potenziell mächtige Koalition aus Technologiemagnaten und Populisten geschmiedet“.
Mead begann seinen Artikel mit den Worten: „Während die Welt sich auf die zweite Amtszeit von Donald Trump vorbereitet, befürchten viele, dass seine Rückkehr das Ende des amerikanischen Exzeptionalismus bedeuten könnte, während andere dies hoffen. Ich glaube, die Rückkehr von Mr. Trump bedeutet das genaue Gegenteil.“ Laut Mead zeigt Trumps bemerkenswerte politische Wiederauferstehung die dauerhafte Macht der amerikanischen kulturellen Kräfte, die seit über zwei Jahrhunderten die Dynamik des amerikanischen Kapitalismus und die unvermeidlichen Unruhen und das Chaos, die dieser mit sich bringt, auf einzigartige Weise umarmen.
Schon diese ersten Sätze deuten auf die vielen Unsicherheiten und Herausforderungen hin, die es beim Versuch gibt, die Außenpolitik Trumps in der kommenden Ära vorherzusagen. Jeder hat eben seinen eigenen Trump.
Was bedeutet „amerikanischer Jacksonianismus“ heute?
Darüber hinaus, in welchen Bereichen könnte der Jacksonianische Weltanschauung Trump beeinflusst haben? Um diese Fragen zu beantworten, könnte der Artikel von Walter Russell Mead aus dem Jahr 1999 mit dem Titel „Die Jacksonianische Tradition“, der in der Zeitschrift „National Interest“ veröffentlicht wurde, hilfreich sein. Zack Beaucamp hatte in seinem Artikel teilweise darauf Bezug genommen.
Professor Mead stellte fest, dass jede politische Partei seit der Präsidentschaft von Andrew Jackson von den Symbolen, Institutionen und Machtinstrumenten, die Jackson einführte, profitiert hat. Mead erklärte, dass das „Jacksonianische Amerika“ in der Zeit von Richard Nixon zur Republikanischen Partei überging und fügte hinzu: „Die Zukunft der jacksonianischen politischen Loyalität wird einer der Schlüssel zur Politik des 21. Jahrhunderts sein.“ Weitere interessante Punkte aus dem Artikel sind:
„Während die Jeffersonianer während des Kalten Krieges die am stärksten tauben Strömungen in der politischen Mainstream-Denkweise darstellten, bildeten die Jacksonianer die konstanteste Falkenströmung.“
„Während Jeffersonianer am stärksten an der Ersten Änderung (die die Redefreiheit schützt und eine staatliche religiöse Institution verbietet) gebunden sind, sehen Jacksonianer das Recht, Waffen zu tragen (die Zweite Änderung), als die Festung der Freiheit. Jeffersonianer gehören der ‚American Civil Liberties Union‘ an, während Jacksonianer der ‚National Rifle Association‘ beitreten. Beide sind davon überzeugt, dass sie auf den Barrikaden der Freiheit stehen.“
„Jacksonianismus ist weniger eine intellektuelle oder politische Bewegung als vielmehr eine Ausdrucksform der sozialen, kulturellen und religiösen Werte eines großen Teils des amerikanischen Volkes. Jacksonianischer Populismus ist eine Volksideologie. Historisch gesehen basiert der amerikanische Populismus eher auf den gemeinschaftlichen Werten und dem Identitätsgefühl der englischen Kolonisten, die zuerst dieses Land besiedelten, als auf den Ideen der Aufklärung.“
„Jackson’s Amerika hat politische Führer und Bewegungen hervorgebracht und wird dies wahrscheinlich weiterhin tun. Es ist wahrscheinlich, dass es in der absehbaren Zukunft sowohl die Außen- als auch die Innenpolitik der USA weiterhin stark beeinflussen wird.“
„Die Jacksonianische Kultur schätzt Feuerwaffen und das Recht, sie zu besitzen und zu benutzen. Jacksonianer rüsten sich zur Verteidigung: um ihre Häuser und Menschen vor Dieben zu schützen, gegen Übergriffe der Bundesregierung und gegen die Feinde der Vereinigten Staaten. Jacksonianisches Amerika sieht Militärdienst als eine heilige Pflicht an.“
„Über große Teile der amerikanischen Geschichte hinweg war die jacksonianische Gemeinschaft eine, in der viele Amerikaner automatisch und eindeutig ausgeschlossen wurden: Indianer, Mexikaner, Asiaten, Afroamerikaner, offensichtlich sexuelle Minderheiten und neue Einwanderer, die nicht aus protestantischen Hintergründen stammten, haben den Schmerz dieses Ausschlusses gespürt. Historisch gesehen versäumten es die Gesetze, diese Menschen vor wirtschaftlicher Unterdrückung, sozialer Diskriminierung und weit verbreiteter Gewalt zu schützen, einschließlich Lynchmord und Bandenkriminalität. Gesetzgeber schufen keine Gesetze, und selbst wenn sie es taten, würden Sheriff’s nicht verhaften, Staatsanwälte nicht anklagen und Geschworene nicht verurteilen.“
„Jacksonianische Außenpolitik ist eng mit den Werten der Jacksonianer und den Zielen der Innenpolitik verbunden. Für Jacksonianer besteht das primäre Ziel des amerikanischen Volkes nicht in den kommerziellen und industriellen Politiken, die von Hamiltonianern angestrebt werden, nicht in den moralischen Werten und administrativen Exzellenzen, die von Wilsonianern gewünscht werden, und nicht in der Jeffersonianischen Freiheit. Jacksonianer glauben, dass die Regierung alles tun muss, um das Wohlergehen der Volksgemeinschaft – politisch, moralisch und wirtschaftlich – zu fördern. Solange dies nicht die moralischen Gefühle verletzt oder die Freiheiten beeinträchtigt, die Jacksonianer in ihrem täglichen Leben als notwendig erachten, können alle Mittel eingesetzt werden, die diesem Ziel dienen.“
„Im Allgemeinen begrüßen andere Schulen die repräsentative Natur unserer Demokratie, während Jacksonianer repräsentative Institutionen eher als notwendiges Übel ansehen und eher glauben, dass Regierungen wie Ameisenhaufen Korruption und Ineffizienz produzieren. Jede Regierung wird korrupt sein; jedes Kongress- und Gesetzgebungsverfahren wird in gewissem Maße von Lobbyisten beeinflusst werden. Berufspolitiker sind von Natur aus unzuverlässig; wenn jemand sein Leben damit verbringt, um den Toilettenrand herum zu summen, ist er wahrscheinlich ein Insekt.“
„Für Jacksonianer ist das Ausgeben von Geld für das Militär eines der besten Dinge, die die Regierung tun kann. Ja, das Pentagon ist ineffizient, und die Auftragnehmer plündern den Staat. Aber per Definition ist das, was das Verteidigungsministerium tut – das Land zu verteidigen – ein Dienst an der Jacksonianischen Mittelschicht. Ja, das Pentagon sollte sein Geld sorgfältiger ausgeben, aber wir sollten das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.“
„Jacksonianer glauben, dass die ‚Gordischen Knoten‘ geschnitten werden müssen.“
„Jacksonianismus bildet das Fundament des klassischen Realismus, den viele Akademiker und Praktiker als den sophistikiertesten Ansatz in der amerikanischen Außenpolitik betrachten.“
„Jacksonianer glauben, dass das internationale Leben sowohl anarchisch als auch gewalttätig ist und es auch so bleiben wird. Daher muss die Vereinigten Staaten wachsam und stark bewaffnet sein. Gelegentlich können präventive Kriege geführt werden. Es ist absolut nichts falsch daran, ausländische Regierungen zu stürzen oder Attentate auf ausländische Führer zu verüben, deren böse Absichten offensichtlich sind. Daher sind Jacksonianer eher geneigt, politische Führer dafür zu beschuldigen, dass sie nicht starke Maßnahmen ergreifen, als sich um die Feinheiten des internationalen Rechts zu kümmern.“
„Unter allen großen Strömungen in der amerikanischen Gesellschaft sind Jacksonianer die, die dem internationalen Recht und internationalen Institutionen am wenigsten Respekt entgegenbringen. Sie bevorzugen Gewohnheitsrecht anstelle von schriftlichem Recht, und dies gilt sowohl für persönliche Beziehungen zu Hause als auch auf internationaler Ebene. Jacksonianer glauben nicht, dass die USA einen moralischen Grund haben müssen, um zu kämpfen.“
„Der Golfkrieg war ein Krieg, der in Jacksonianischen Kreisen populär war, weil die Verteidigung der amerikanischen Ölreserven das Interesse der Jacksonianer weckte. Die Propaganda über die angeblichen Gräueltaten Iraks in Kuwait regte Jacksonianer nicht zum Krieg an, ebenso wenig wie die rechtlichen Argumente über die Verpflichtung, einen Mitgliedsstaat gemäß der UN-Charta zu verteidigen. Diese Argumente sind nützlich für Wilsonianer, aber für Jacksonianer haben sie wenig Bedeutung.“
„Wenn keine klar definierte Bedrohung für nationale Interessen besteht, ist die Jacksonianische Sichtweise weitaus weniger aggressiv. Zum Beispiel war die USA nicht besonders begeistert von einer Intervention in Bosnien. Dort gab es weitaus mehr Beweise für unbestreitbare Gräueltaten als in Kuwait, und die rechtliche Begründung für eine Intervention war ebenso stark. Dennoch sah die Jacksonianische Sichtweise keine Bedrohung für die amerikanischen Interessen und nur Wilsonianer waren aktiv für den Krieg.“
„Im Ersten Weltkrieg musste die Jacksonianische Sichtweise davon überzeugt werden, dass der Krieg notwendig war, indem amerikanische Schiffe immer wieder versenkt wurden. Im Zweiten Weltkrieg führte weder die „Vergewaltigung von Nanking“ noch die Gräueltaten des Nazi-Regimes in Europa die USA in den Krieg. Der Angriff auf Pearl Harbor zog die USA in den Krieg.“
„George Bushs Aufruf zu einem „Neuen Weltordnung“ klang für Jacksonianer eindeutig nach einer orwell’schen Assoziation.“
„Im Falle eines ernsthaft schlechten wirtschaftlichen Umfelds gibt es immer das Potenzial, dass der paranoide Element in der Welt durch effektive Führung die Wut und Panik der Bevölkerung in politische Macht umwandelt.“
„Ein weiterer Aspekt der Jacksonianischen Außenpolitik ist das starke nationale Gefühl der Ehre und die damit verbundene Notwendigkeit – sowohl in der Tat als auch in den Augen anderer – den Anforderungen eines Ehrenkodex gerecht zu werden. Die politische Bedeutung dieses Kodex darf nicht unterschätzt werden; Amerikaner sind in der Lage, aufgrund von nationalen Ehrenfragen in den Krieg zu ziehen. Der Krieg von 1812 ist ein Beispiel, wie Jacksonianische Gefühle aufgrund von Englands fortwährenden nationalen Erniedrigungen zum Krieg drängten.“
„Ehre ist für Jacksonianer sowohl für die persönliche als auch für die internationale Lebenssphäre von Bedeutung. In der Vorstellung der Jacksonianer ist Ehre nicht nur das, was der Einzelne in sich selbst fühlt, sondern auch das, was der Einzelne weltweit an Respekt und Ansehen besitzt. Unser Verhalten und die Lösungen, die wir erreichen, sollten unser internationales Ansehen steigern.“
„Die Amerikaner, die sich entschieden, die Atombombe einzusetzen, könnten recht haben, dass der Einsatz der Waffe nicht nur das Leben amerikanischer Soldaten, sondern aller Menschen gerettet hat. Auf jeden Fall zögerten die Jacksonianer nicht, die Bombe zu benutzen. General Curtis LeMay sagte in einem Interview: ‚Ich sage Ihnen, was Krieg ist. Sie müssen Menschen töten, und wenn Sie genug getötet haben, hören sie auf zu kämpfen.‘“
„Es gab viele Kritiken an der Entscheidung der USA, Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen. Diese Kritiken hatten jedoch keinerlei Einfluss auf die Jacksonianische Ansicht, dass das Bombardement eindeutig gerechtfertigt und richtig war. Der einzige Grund, warum die Jacksonianer den Einsatz von Atomwaffen ablehnen würden, ist die Möglichkeit einer Vergeltung.“
„Die erste Regel der Jacksonianischen Kriegsführung ist, dass Kriege mit der vollen Macht geführt werden sollten. Der Einsatz von begrenzter Gewalt ist äußerst abscheulich. Jacksonianer sehen Krieg entweder als einen ‚offenen‘ oder ‚geschlossenen‘ Schalter. Entweder ist der Krieg so wichtig, dass man mit allem kämpfen muss, oder er ist es nicht, und man sollte sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern und zu Hause bleiben. Ein begrenzter Krieg zu führen, ist eine der kostspieligsten politischen Entscheidungen, die ein amerikanischer Präsident treffen kann – weder Truman noch Johnson konnten sich davon befreien.“
„Das zweite Schlüsselkonzept in der Jacksonianischen Kriegsführung ist, dass das strategische und taktische Ziel der amerikanischen Streitkräfte darin besteht, dem Feind unseren Willen aufzuzwingen, und das so wenig amerikanische Verluste wie möglich dabei entstehen. Jacksonianische militärische Ehrenregeln verwandeln den Krieg nicht in einen Sport.“
„Jacksonianer haben auch starke Vorstellungen darüber, wie Kriege enden sollten. Wie General MacArthur sagte: ‚Nichts kann den Platz des Sieges einnehmen‘ und das einzige sichere Zeichen für den Sieg ist die bedingungslose Kapitulation der feindlichen Kräfte. Die Jacksonianische Sichtweise ist ebenso empört über die Begrenzung amerikanischer Waffen und Taktiken wie über das Vermeiden von Siegen.“
„Die Jacksonianische Sichtweise, die glaubt, dass das Hauptziel der Regierung der Schutz des Lebensstandards der Mittelschicht ist, ist instinktiv protektionistisch. Sie sucht im Ausland nach kommerziellen Privilegien für amerikanische Waren und hofft, diese Privilegien von ausländischen Exporten zurückzuhalten.“
„Der Einfluss des Jacksonianismus in der amerikanischen Geschichte war enorm und bleibt es weiterhin. Die Vereinigten Staaten können ohne Jacksonianische Unterstützung nicht in einen großen internationalen Krieg eintreten; und sobald sie eingetreten sind, können Politiker den Krieg nur unter Jacksonianischen Bedingungen sicher beenden.“
„Für alle, die die zukünftige Richtung der amerikanischen Politik vorhersagen wollen, ist es unerlässlich, die Struktur der Jacksonianischen Überzeugungen und Werte zu verstehen.“
„TRUMP HAT JETZT ‚McKINLEY‘ GESAGT“
Donald Trump sagte in seiner Ansprache bei der Amtseinführungszeremonie am Montag, dem 20. Januar, unter Verweis auf den ehemaligen US-Präsidenten William McKinley: „Präsident McKinley hat unser Land durch Zölle und Fähigkeiten unglaublich reich gemacht. Er war ein natürlicher Geschäftsmann.“ Es sei daran erinnert, dass McKinley von März 1897 bis September 1901 Präsident war, und während seiner Amtszeit erweiterte die USA ihr Territorium durch imperialistische Kriege. In dieser Zeit führte die US-amerikanische militärische Intervention im Ausland (auf den Philippinen) zu intensiven politischen Debatten.
Andererseits war McKinley, wie Trump bewundernd hervorhob, ein starker Verfechter von protektionistischen Zöllen. Diese Steuern hatten das Ziel, die amerikanische Industrie im heimischen Markt durch einen Preisvorteil gegenüber ausländischen Konkurrenten zu fördern. Trump’s Bezug auf McKinley in Bezug auf protektionistische Zölle könnte als Hinweis darauf gedeutet werden, dass seine neue Amtszeit von „Handelskriegen“ geprägt sein könnte.
In seiner Amtseinführungsrede versprach Trump, die stärkste Armee der Welt aufzubauen, den Panama-Kanal zurückzuholen und das „Golf von Mexiko“ in „Golf von Amerika“ umzubenennen. Trump erklärte, dass Amerika sich wieder als eine Nation sehen würde, die wächst, ihr Territorium erweitert, Städte baut, ihre Erwartungen erhöht und ihre Fahne in neue Horizonte – sogar auf den Mars – trägt. Trump sagte weiter:
„Unser Erfolg wird nicht nur an den Kriegen gemessen, die wir gewinnen, sondern auch an denen, die wir beenden und vielleicht am wichtigsten, an denen, in die wir nie eingetreten sind. Amerika wird seinen Platz als die größte, stärkste und respektierteste Nation der Erde zurückerlangen.“
In diesem Satz finden sich Elemente des „Isolationismus“, des „Exzeptionalismus“ und des „Interventionismus“. Jeder kann die Bedeutung unterschiedlich interpretieren. Der Satz klingt wie die Trailer für den Film „Der gute, der böse und der hässliche“. Trump wird entscheiden, welches Gesicht er zeigen wird.
Hat Trump von Andrew Jackson auf William McKinley gewechselt? Oder wird es eine Mischung aus beiden sein? Sollte man vielleicht auch James Monroe, den Gründer der „Monroe-Doktrin“, einbeziehen? Trump’s politische Versprechungen tragen starke Spuren von allen drei Präsidenten. Trumps Aussagen über Kanada, Panama, Grönland und Mexiko erinnern stark an Monroe, den amerikanischen Präsidenten, der 1823 in einer Rede an den Kongress erklärte, dass die USA keine ausländischen Interventionen in Lateinamerika tolerieren würden. Die einfachste Definition der Monroe-Doktrin war damals diese.
Andererseits ist Trump’s Außenminister, der kubanischstämmige Senator Marco Rubio, ein Politiker mit einer starken Affinität zu Lateinamerika. Rubio ist ein leidenschaftlicher Verfechter des Embargos gegen Kuba und bekannt für seine Unterstützung von Regimewechseln in Ländern wie Venezuela und Nicaragua.
Dr. James Jay Carafano, Senior Berater für nationale Sicherheit und Außenpolitik bei der Heritage Foundation, bezeichnet das Interesse der Republikaner an Lateinamerika als eine „Verjüngung der Monroe-Doktrin“. In einem Artikel vom 8. Juli 2024 mit dem Titel „Eine neue Monroe-Doktrin für die westliche Hemisphäre?“ erklärte Carafano, dass Trump, wenn er gewählt wird, eine Strategie namens „Rückkehr nach Lateinamerika“ umsetzen könnte. Carafano erklärte, dass die Monroe-Doktrin einst Südamerika als die Sicherheitszone der USA definierte, jedoch der geopolitische Wettbewerb Chinas und Russlands auf den Kontinent gebracht wurde. „Wenn Trump gewinnt, könnte die USA eine Version der amerikanischen Großstrategie, bekannt als Monroe-Doktrin, wiederbeleben, die die Aufmerksamkeit auf die eigene Hemisphäre lenkt“, sagte Carafano. Carafano betonte, dass es möglich sei, dass eine neue Trump-Regierung eine mutige politische Veränderung anstreben könnte, um eine neue regionale Strategie zu verfolgen, die sich auf Lateinamerika konzentriert. Trump’s Unterstützer teilen auch diese emotionale Weltanschauung.
„Andererseits, laut Carafano, bedeutete Trumps ‚Amerika zuerst‘-Agenda nicht, dass er isolationsistische Politiken anwenden würde. Zudem würde eine neue Monroe-Doktrin in der Praxis anders ausfallen als die alte. Die neue Doktrin würde auf Partnerschaften zwischen Ländern in der Hemisphäre basieren, die gemeinsame Ziele mit den USA teilen, wie die Reduzierung des Einflusses von Russland, China und Iran sowie die Bekämpfung der unregulierten Migration. Diese Ziele würden auch traditionelle Werte in Bezug auf Leben, Familie, Geschlecht, Religion und Kultur fördern.
Diese Kommentare stammten von Carafano, einem der führenden Strategen der Heritage Foundation, die das ‚Project-2025-Programm‘ als Fahrplan für die neue Trump-Regierung konzipiert hatte.“
Abschließend lässt sich sagen, dass es noch viele Kommentare darüber geben wird, welche Auswirkungen Trumps zweite Amtszeit sowohl für Amerika als auch für die Welt haben könnte. Andererseits wird Trump gemäß der Verfassung zum letzten Mal Präsident sein. Da er nun niemanden mehr braucht, um wiedergewählt zu werden, wird er sich im Vergleich zu seiner vorherigen Amtszeit viel freier fühlen, um die politischen Pläne, die er im Kopf hat, umzusetzen. In dieser letzten Amtszeit wird es keine ‚Erwachsenen im Raum‘ geben. Deshalb wird er proaktiver, härter und entschlossener handeln.
Trump ist überzeugt, dass Amerika wieder groß sein wird, wenn er die Politiken umsetzt, die er sich vorstellt. Daher wird er sehr wachsam gegenüber jeglichen Versuchen sein, ihn einzuschränken. Er hat sein Team für nationale Sicherheit, Verteidigung, Außenpolitik und internationalen Handel so zusammengestellt, dass es ihm schwerer machen wird, begrenzt zu werden. Der Grund, warum er Personen, die miteinander konkurrieren, in denselben Institutionen und Organisationen beschäftigt, ist genau dieser. Er will über alles informiert sein, er möchte jedes Detail wissen.
Die Behauptung, dass das, was gut für Amerika ist, auch gut für die Welt ist, ist eine der Illusionen des amerikanischen Exzeptionalismus. Das Ergebnis dieser Illusionen für sowohl gewöhnliche Amerikaner als auch die anderen Völker der Welt ist offensichtlich. ‚Frieden durch Macht‘ oder, wenn das nicht funktioniert, ‚Frieden durch Drohungen‘ oder ‚Respekt durch Macht‘ oder ‚Respekt durch Drohungen‘ wird weder dem Ansehen der USA noch der Welt gute Ergebnisse bringen. Die Bemühungen, die Welt durch Zwang im amerikanischen Bild zu verändern, werden Trump in den Sumpf der ‚Endlosen Kriege‘ ziehen, den er kritisiert hat.
Es gibt tonnenweise Leute in den USA, die bereit sind, alles zu tun, damit Trump die ‚Endlosen Kriege‘ nicht verlässt. Wann immer Trump sich davon entfernen will, werden diese versuchen, ihn zurückzuziehen.
Der ehemalige US-Präsident John Quincy Adams warnte die Amerikaner in seiner berühmten Rede vor dem Kongress am 4. Juli 1821, dass sie nicht ‚auf der Suche nach Zerstörerischen Monstern ins Ausland gehen‘ sollten. Vielleicht sollte Trump ein Porträt von John Quincy Adams an die Wand des Oval Office hängen.