Israels Völkermord an Kindern

Seit seiner Gründung verfolgt Israel eine Politik der Gewalt und Tötung von Kindern, die einem systematischen Kindervölkermord gleichkommt. Tatsächlich hat das palästinensische Volk seit 1948 – dem Jahr der israelischen Staatsgründung – durch ethnische Säuberungen, Völkermord und Besatzung schwerste Verluste erlitten. Besonders Kinder wurden dabei zu den schutzlosesten Opfern dieser Gewaltspirale. Die als Reaktion auf die am 7. Oktober 2023 gestartete „Al-Aqsa-Flut“-Operation begonnene Offensive in Gaza hat bei den Kindersterblichkeiten ein bislang nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Laut offiziellen Quellen wurden allein zwischen Oktober und November 2023 mindestens 5.500 Kinder in Gaza durch israelische Angriffe getötet. Anfang Januar 2024 lag diese Zahl nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bereits bei über 10.000. Verschiedene internationale Organisationen, allen voran UNICEF, gehen davon aus, dass seit dem 7. Oktober 2023 rund 50.000 Kinder durch israelische Angriffe ums Leben gekommen sind. Das bedeutet, dass durchschnittlich etwa 80 Kinder pro Tag getötet wurden. Auch Menschenrechtsorganisationen und UN-Gremien berichten von 10.000 bis 14.000 getöteten Kindern allein innerhalb eines Jahres. Diese Zahlen liegen weit jenseits der Grenze sogenannter „unvermeidlicher ziviler Verluste“, wie sie von Israel zur Rechtfertigung des Krieges ins Feld geführt werden – im Gegenteil, sie belegen eine gezielte Zerstörungspolitik.

„Where’s Daddy?“

Die Strategie, die in Gaza zu dieser Rekordzahl an getöteten Kindern geführt hat, ist vielschichtig und systematisch. Zunächst gefährden direkte Zielerfassungsmethoden das Leben von Kindern. Die israelische Armee plant Luftangriffe unter Einsatz KI-gestützter Überwachungssysteme und nutzt diese Daten, um nahezu jede Bewegung der Bevölkerung in Gaza zu verfolgen. Besonders das Überwachungssystem „Where’s Daddy?“ (Wo ist Papa?) identifiziert den Standort markierter Zielpersonen – etwa das Familienhaus – und leitet diese Informationen an israelische Kommandanten weiter. Diese Vorgehensweise erleichtert die Entscheidung, ein ganzes Gebäude zu bombardieren, um eine Zielperson zu treffen – selbst wenn sich darin Kinder befinden.

Internationale Juristen betonen, dass der Einsatz solcher Systeme wie „Where’s Daddy?“ auf unvollständigen oder fehlerhaften Daten basiert und zu wahllosen Angriffen führt – und somit das Risiko von Verstößen gegen das Kriegsvölkerrecht erheblich erhöht. Wenn ein mit künstlicher Intelligenz erfasstes Ziel gemeinsam mit einem Kind in einem Haus getroffen wird, kann dies als unverhältnismäßiger Angriff mit zivilen Opfern gewertet werden – und stellt damit einen Verstoß gegen internationales Recht dar.

Das israelische Militär nutzt also künstliche Intelligenz auch zur Durchführung eines Kindervölkermords. Die digitalen Werkzeuge, die Israel einsetzt, überwachen die Bevölkerung Gazas – einschließlich Kinder, Frauen und Zivilisten –, klassifizieren Personen mithilfe von Überwachung, Nachverfolgung, digitaler Datenauswertung und maschinellem Lernen als „verdächtig“, und erklären sie so zu legitimen Zielen, die dann eliminiert werden. Diese Zielerfassungssysteme, die auf KI basieren, stützen sich häufig auf fehlerhafte oder unzureichende Informationen – und erhöhen dadurch insbesondere für Kinder das Risiko, Opfer militärischer Angriffe zu werden.

Massive Bombardierung und Zerstörung der Infrastruktur

Für Israel stellt die Präsenz von Zivilisten offenbar kein Hindernis dar, um bestimmte Gebiete anzugreifen. Tatsächlich hat Israel die massive Bombardierung und gezielte Zerstörung der zivilen Infrastruktur in Gaza zu einer offiziellen Staatsdoktrin erhoben. Schulen, Krankenhäuser, Kliniken und Schutzräume werden systematisch ins Visier genommen. Seit dem 7. Oktober 2023 hat die israelische Armee hunderte von Angriffen auf Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen durchgeführt. Laut einem Bericht von Save the Children wurden in den ersten 100 Tagen 370 Schulen beschädigt; nach Angaben von UNICEF und der WHO wurden über 100 Gesundheitseinrichtungen angegriffen, und hunderte Ärzte getötet.

Darüber hinaus wurden im Norden Gazas Entbindungskliniken und medizinische Zentren bombardiert – so auch die Basma-Geburtsklinik, das zentrale Zentrum für reproduktive Gesundheit, wodurch rund 4.000 Embryonen zerstört wurden. Eine Sonderkommission der Vereinten Nationen wertete diesen Angriff als bewussten Versuch, die Fortpflanzungskapazität der palästinensischen Bevölkerung in Gaza zu vernichten – und stufte ihn als Völkermordhandlung ein. Die Luft- und Artillerieangriffe haben nicht nur die Zahl der getöteten Kinder direkt erhöht, sondern durch die gezielte Zerstörung von Krankenhäusern und Rettungsdiensten auch indirekt viele Todesfälle verursacht, da verletzten Kindern keine medizinische Versorgung mehr erreicht.

Zusätzlich gefährdet die Verunreinigung des Wassers, die Zerstörung von Agrarflächen sowie die gezielte Bombardierung von Wasser- und Stromversorgungsanlagen unmittelbar die Gesundheit der Kinder. UNICEF-Experten berichteten, dass alle kinderbezogenen Dienste in Gaza innerhalb eines Jahres vollständig zum Erliegen gekommen seien und schwere Seuchenausbrüche zu verzeichnen seien. Infektionskrankheiten haben sich so weit verbreitet, dass über 90 % der betroffenen Fälle Kinder betreffen.

Die Gaza-Blockade

Die israelische Aggression verursacht nicht nur durch Bomben Leid. Die seit 2006 völkerrechtswidrig verhängte Blockade des Gazastreifens hat das Leben der Bevölkerung dauerhaft untragbar gemacht. Israels vollständige Kontrolle der Land-, Luft- und Seegrenzen und die daraus resultierende Verhinderung der Einfuhr lebensnotwendiger Güter, sowie die dauerhafte Schließung des Grenzübergangs Rafah durch Ägypten haben die humanitäre Versorgung massiv eingeschränkt.

Die von Israel kontrollierten Treibstofflieferungen wurden nahezu vollständig eingestellt, wodurch sich die Knappheit an Strom, Wasser und Lebensmitteln erheblich verschärft hat. Laut UNICEF litt im Februar 2024 jedes sechste Kind unter zwei Jahren im Norden Gazas an schwerer akuter Unterernährung. Zahlreiche UN-Organisationen betonen, dass der Hunger in Gaza nicht als Folge der Kriegsumstände zu sehen ist, sondern als gezielt herbeigeführte Todespolitik.

So berichtete UNICEF-Regionaldirektorin Adele Khodr im März 2024, dass sich die Rate der Unterernährung, die zu Todesfällen bei Säuglingen durch Hunger und Durst führt, von 16 % auf 31 % erhöht habe. Allein im Kamal-Adwan-Krankenhaus seien zehn Kinder infolge von Dehydrierung und Mangelernährung gestorben. Im Frühjahr 2025 wurde zudem berichtet, dass sieben Neugeborene innerhalb einer Woche an Unterkühlung gestorben sind, da es in Gaza an ausreichender Unterkunft und Heizmöglichkeiten mangelt.

Die türkische UN-Mission bezeichnete Gaza in Anlehnung an UNICEF-Berichte als den „gefährlichsten Ort der Welt, um Kind zu sein“. Die Blockade und die systematische Behinderung von Hilfslieferungen haben sich zu einer Art „Krieg durch Aushungern“ entwickelt und sind somit Bestandteil der Strategie des gezielten Tötens.

Der schwerwiegendste Effekt dieser Politik auf den Kindervölkermord ist der durch sie verursachte Hunger- und Gesundheitsnotstand. Israels vollständige Abriegelung Gazas hat die humanitäre Krise in nahezu allen Bereichen verschärft. Die Kontrolle Israels über die humanitäre Hilfe wird in diesem Zusammenhang als Teil einer „Menschenjagdstrategie“ interpretiert. Es ist bekannt, dass Israels Völkermordpläne die Kontrolle über Hilfsgüter und die gezielte Ansammlung von Zivilisten in sogenannten „sicheren Zonen“ vorsehen. Sollte dieser Plan umgesetzt werden, befürchtet man einen finalen Schlag gegen Gaza.

UNICEF warnt ausdrücklich davor, dass die Unterbrechung humanitärer Hilfe „kritisch“ sei – andernfalls drohten massenhafte Todesfälle unter Kindern.

Das Kind im Blick Israels

Die Rhetorik der israelischen Regierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Legitimation von Kindern als „Ziele“. Insbesondere hochrangige Vertreter, wie der Minister für Nationale Sicherheit Itamar Ben-Gvir, haben sich nicht gescheut, Zivilisten und sogar Kinder offen zur Zielscheibe zu machen. Im Februar 2024 erklärte Ben-Gvir in einer Kabinettssitzung: „Keine Annäherung an Frauen und Kinder an der Grenze… Jeder, der sich nähert, sollte einen Kopfschuss bekommen.“ Der Abgeordnete Nissim Vaturi äußerte sich in ähnlicher Weise: „Jedes in Gaza geborene Kind ist bereits ein Terrorist.“ Diese Aussagen spiegeln eine radikale Ideologie wider, die Kinder unterschiedslos als potenzielle Feinde deklariert.

Aussagen wie diese, die in vielen Ländern als Völkermord oder Kriegsverbrechen strafrechtlich verfolgt werden könnten, zeigen, dass Israel bewusst gegen die Regeln gezielter Kriegsführung verstößt. Die Vereinten Nationen und zahlreiche Menschenrechtsorganisationen haben diese psychologische und ideologische Strategie kritisiert. Die UN-Sonderberichterstatterin für Palästina, Francesca Albanese, bezeichnete diesen Zustand als einen Prozess, der unter den Begriff „Völkermord“ falle.

Auch im Rahmen des Völkerrechts werden die Tötungen von Kindern in Gaza als Völkermord eingestuft. Ein Bericht der Unabhängigen Untersuchungskommission der UN bezeichnete Angriffe auf Geburtskliniken, die gezielte Tötung von Kindern sowie die Zerstörung grundlegender Infrastruktur als zwei Kategorien von Völkermordhandlungen. Diese könnten laut dem Römischen Statut und der Völkermordkonvention als Völkermord gelten. Der Internationale Gerichtshof, das höchste Justizorgan der Vereinten Nationen, stellte im Januar 2024 fest, dass nicht nachgewiesen werden könne, dass Israel keinen Völkermord an Palästinensern begehe, und urteilte, dass die Bevölkerung Gazas ein „Recht auf Schutz vor Völkermord“ habe.

Auch führende Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch haben ähnliche Warnungen ausgesprochen und gefordert, dass die während dieses Zeitraums begangenen Handlungen auf einen möglichen Völkermordvorsatz hin untersucht werden müssten. Amnesty International stellte in seinem 296-seitigen Bericht von 2025 fest, dass Israels Vorgehen als eine „geplante Auslöschungspolitik“ zu verstehen sei. Die Organisation betonte, dass eine „verdeckte Absicht zur vollständigen oder teilweisen Vernichtung des palästinensischen Volkes“ vorliege und kam zu dem Schluss, dass Israel Völkermord begehe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tötung von Kindern in Gaza weit entfernt davon ist, lediglich ein tragisches Nebenergebnis eines Krieges zu sein. Die unaufhörlichen Bombardierungen, die Zerstörung der Infrastruktur, die Blockade des Gazastreifens, das bewusste Aushungern von Kindern sowie die Rhetorik offizieller Stellen, die Kinder zu legitimen Zielen erklärt, zeigen deutlich, dass Israel eine gezielte Strategie zur Vernichtung der Zukunft und der Reproduktionsfähigkeit des palästinensischen Volkes in Gaza verfolgt. Der UN-Bericht aus dem Jahr 2025 bestätigt diese Realität und spricht von systematischen Gewaltmaßnahmen, insbesondere gegen Frauen und Kinder, die den Tatbestand des Völkermords nahelegen. Jede Bombe, die in Gaza fällt, zerstört nicht nur Gebäude, sondern auch das kollektive Gedächtnis und die Hoffnung einer ganzen Gesellschaft.

Diese Zeit, die durch den Tod von Hunderten von Kindern gekennzeichnet ist, erfüllt nach internationalem Recht den Tatbestand der Vernichtung eines Volkes – mit anderen Worten: In Gaza sind die Spuren eines „Kindervölkermords“ unübersehbar.