Die Eurokrise naht

Frankreichs Regierung stürzt erneut – das Epizentrum der kommenden Eurokrise

Mit dem Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu ist die französische Regierung erneut zusammengebrochen – und die ganze Fragilität der europäischen Politik liegt offen zutage. Eingeklemmt zwischen innerparteilichen Sackgassen, einer ökosozialistischen Dogmatik und einem reformmüden Volk liefert Frankreich heute die Blaupause für die nächste Eurozonenkrise.

Am Montagmorgen, nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung, trat Lecornu plötzlich zurück. Präsident Emmanuel Macron sah sich somit gezwungen, abermals einen neuen Regierungschef zu ernennen – ein Ritual, in dem er inzwischen geübt ist: Es ist bereits sein dritter Versuch innerhalb eines Jahres, ein stabiles Kabinett zu bilden.

Erst vor einem Monat war Lecornus Vorgänger, François Bayrou, daran gescheitert, einen als zu hart empfundenen Haushaltskonsolidierungsplan durch das Parlament zu bringen. Logischerweise wäre der nächste Schritt Neuwahlen gewesen. Doch Macron weiß, dass eine Wahl zu diesem Zeitpunkt Marine Le Pens national-konservativem Lager einen klaren Sieg bescheren würde. Daher wird Paris – während die finanziellen Fundamente des französischen Staates erodieren – versuchen, Zeit zu gewinnen und Stabilität vorzutäuschen, um inmitten dieses politischen Chaos weiterzuwursteln.

Eine verzweifelte Bananenrepublik

Frankreich – mit Verlaub – beginnt, einer Bananenrepublik zu ähneln. Man fühlt sich unweigerlich an südamerikanische Regime erinnert, die unter Korruption, Klientelismus und der systematischen Zerstörung ihrer Mittelschicht zusammenbrachen.

Das politische Patt zwischen Links und Rechts blockiert seit Jahrzehnten jede ernsthafte Reform des überdehnten Wohlfahrtsstaates.
Zentrale gesellschaftliche Debatten – etwa über die bewusste Toleranz illegaler Migration, ein Problem, das auch Deutschland nur allzu gut kennt – werden absichtlich aus der öffentlichen Diskussion herausgehalten.

Frankreich und Deutschland marschieren nun Hand in Hand in eine ökonomische Depression. Beide sind im politischen Bermuda-Dreieck aus Brüssel, Paris und Berlin gefangen – und treiben, unter dem Deckmantel offener Grenzen und angeblicher demografischer Stabilisierung, in eine absurde ökosozialistische Ideologie hinein, die in Wahrheit auf die Verfestigung linker Wählerblöcke durch Masseneinwanderung aus armen Regionen zielt.

Die Realität beißt zurück

Egal, welche ideologischen Motive dahinterstehen – die wirtschaftliche Realität klopft früher oder später an die Tür.

Investoren nehmen Frankreichs chronische Instabilität zunehmend ins Visier. Bei Staatsausgaben von 57 % des BIP, einem Haushaltsdefizit von 5,8 % und einer Schuldenquote von über 113 % wird das Eis unter Macrons Regierung bedrohlich dünn.

Die Welt ist in ein neues Zinsregime eingetreten. Seit dem Ende der ultralockeren Geldpolitik der Pandemiejahre 2022 steigen die Anleiherenditen. Investoren beginnen, die Schuldentragfähigkeit jener Länder zu hinterfragen, die sich jahrelang auf ständige Defizite stützten. Wenn eine große Volkswirtschaft wie Frankreich politisch gelähmt ist und die Schuldenfalle nicht mehr stoppen kann, nimmt diese Entwicklung alarmierende Züge an.

Am 12. September 2025 stufte Fitch Ratings Frankreichs Kreditwürdigkeit von „AA-“ auf „A+“ herab – die niedrigste Bewertung in der Geschichte der Fünften Republik. Begründung: zunehmende politische Instabilität seit den Wahlen 2024 und das Scheitern, einen tragfähigen Haushalt zu verabschieden. Fitch geht davon aus, dass Frankreichs Schulden mindestens bis 2027 weiter steigen werden – ohne glaubwürdigen Plan zur fiskalischen Konsolidierung.

Moody’s und S&P hatten bereits Jahre zuvor auf Frankreichs strukturelle finanzielle Schwächen hingewiesen.

Signal im Gold – Die kommende Eurokrise

Eines der ehrlichsten Anzeichen für die bevorstehenden Krisen ist Gold. Das Edelmetall notiert derzeit bei rund 4.000 US-Dollar und hat in diesem Jahr mehr als 40 % an Wert gewonnen – kein Zufall. Entgegen der weit verbreiteten Auffassung ist Gold nicht nur ein Inflationsschutz, sondern ein sicherer Hafen für Kapital, wenn Finanzsysteme erschüttert werden.

Dasselbe gilt für Golds digitalen Cousin, Bitcoin. Die Märkte sprechen hier von „Value-Down-Trading“ – einer spekulativen Strategie, die darauf setzt, dass die Zentralbanken die explodierenden Schuldenberge letztlich in Geld verwandeln, um den Druck im System zu lindern; eine Wiederholung von Mario Draghis berühmtem „Whatever it takes“.

Während die Trump-Regierung in Washington offenbar plant, Amerikas Schuldenchaos über Zölle, Deregulierung, Wachstum und echte Ausgabenkürzungen zu lösen, macht die politische Lähmung in Europa eine Verkaufswelle bei Staatsanleihen nahezu unvermeidlich. Dies führt zu höheren Renditen, steigenden Schuldendienstkosten und zunehmendem finanziellem Stress in der Eurozone.

Flucht des Kapitals ist unvermeidlich

Die Europäische Zentralbank (EZB) signalisiert ihre Bereitschaft zum Eingreifen. Die Renditekurven zeigen jedoch, dass die EZB faktisch nie wirklich den Markt verlassen hat – sie verteidigte stillschweigend bestimmte Spreads, um eine Zerfall der Eurozone zu verhindern. Sobald die EZB jedoch offen intervenieren muss, wird die Kapitalflucht in die USA beschleunigt.

Erwarten Sie, dass Brüssel und die EZB ihre Bemühungen verstärken, den digitalen Euro einzusetzen – ein überwachungsfreundliches Instrument, um Kapitalabflüsse zu kontrollieren.

Vor fünfzehn Jahren begann die Eurokrise in Griechenland. Diesmal deuten alle Zeichen darauf hin, dass das Zentrum Frankreich ist. Sollten die Renditeunterschiede zwischen französischen und deutschen Anleihen stark ansteigen und der Euro gegenüber dem Dollar fallen, wird Panik unvermeidlich: Das Kapital flieht zuerst nach Deutschland, anschließend unweigerlich in die USA.

Keine Fluchtmöglichkeit

Wenn ein Staat seine Schulden nicht mehr bedienen kann, spielt Politik keine Rolle mehr – egal, wer im Élysée-Palast sitzt oder wer in Deutschland das Finanzportfolio hält. Die Kontrolle liegt dann in den Händen der Anleihemärkte.

Angesichts der fragmentierten Struktur der Währungsunion ist eine Ausbreitung der Krise in der Eurozone unvermeidlich.

Tatsächlich hat die Europäische Union finanziell bereits einen Punkt ohne Rückkehr überschritten. Lassen Sie sich nicht von angeblichen Sondervermögen Deutschlands oder großen „Investitionsprogrammen“ täuschen: Ein Großteil des geliehenen Geldes wird zur Deckung bereits wachsender Sozialdefizite verwendet.

Brüssel wird weiterhin versuchen, Zeit zu gewinnen – doch wofür? Es gibt keine glaubwürdige Reformagenda, die den Grundkrankheiten der EU begegnet: Überregulierung durch den Grünen Deal, ununterbrochene Finanzierung des Ukraine-Krieges und die chronische Migrationskrise.

Die Europäische Union bereitet derzeit ein neues Budget in Höhe von zwei Billionen Euro vor und ist faktisch zu einer Schuldenunion geworden – und dies war von Anfang an ihr Schicksal. Dass ihre Mitglieder gemeinsam auf den Abgrund eines kollektiven Staatsbankrotts zusteuern, war nur eine Frage der Zeit.

Quelle: https://www.americanthinker.com/articles/2025/10/the_euro_crisis_draws_near.html